Dienstag, 8. Juli 2014

Trans-Alp Tag 4: Hochegg - Kötschach



In der Früh regnet es leider zum ersten Mal auf dieser Tour seit Radstadt wieder. So bleibe ich etwas länger beim Frühstück, das ich in den Privaträumen der Vermieter zu mir nehmen darf (!), sitzen und warte, ob das Wetter nicht doch besser wird. Es wird und so radle ich mit einer kurzen Verspätung - regenfrei los.









Eigentlich müsste ich die heurige Tour, Tour de Solitude nennen - während der ganzen Auffahrt aufs Goldeck habe ich nicht eine einzige Person getroffen, weder einen Autofahrer noch einen Radler oder Motorradfahrer. Nur der Maut-Wart, der mir in seinem Häuschen den Schranken geöffnet hat, hat mich sehr freundlich gegrüsst.... Bei ca. 1650Hm geht dann links der Weg hinunter nach Stockenboi weg. Eine schöne Forststraße mit teils relativ groben Schotter und - wieder einmal auf dieser Tour - stehe ich bald komplett alleine im Wald, mit dem Gefühl, dass weit und breit um mich herum keine Menschenseele ist (außer vielleicht ein paar hungrigen Bären ;-)).





Die 700 Höhenmeter hinunter nach Stockenboi sind schnell vernichtet und schon radle ich auf der Straße zum Weissensee. Das Wetter ist eher mittelprächtig, aber es regnet noch nicht! Am Weissensee angekommen, stelle ich fest, dass das Schiff in genau 5 Minuten wegfährt und so nehme ich mir den Luxus heraus nicht auf dem MTB um den Weissensee herum sondern auf dem Schiff über den Weissensee nach Techendorf zu fahren. Eine super Entscheidung - es war eine tolle Erfahrung und der Kapitän war auch ein ganz netter, der sehr am Radeln, GPS-Programmen und meiner geplanten Route interresiert war und viele interessante Dinge zu erzählen hatte..






















Von Techendorf, wo erstmals auf dieser Tour einige Touristen zu sehen waren, geht es auf den super beschilderten Mountainbike-routen bis hinauf zum Kreuzberg. Dort möchte ich eigentlich wie geplant und vom Käptn empfohlen die alte Weissbriacher Straße hinunter nach Weißbriach fahren, aber das nette Verbotsschild lässt mich dann doch auf der Straße hinunter in den Ort rollen. Dort dann eine kleine Jause eingekauft und weiter zur Möselalm. Bei der Auffahrt über die Schipiste erwischt mich dann leider doch der Regen - es beginnt immer heftiger zu 'pieseln' - mit der Regenjacke geht es irgendwie, aber es ist kalt und ziemlich unfreundlich.



Auf der Möselalm treffe ich dann auf eine gutgelaunte Gruppe deutscher Mountainbiker und einen sehr freundlichen und lustigen Hüttenwirt. Ich esse eine kleine Suppe, wärme mich etwas auf und als der Regen wieder aufhört, fahre ich weiter. Eigentlich ist es jetzt nur mehr ein Katzensprung bis Kötschach, leider wird es aber ziemlich anstrengend, weil es wirklich stark zu regnen beginnt, kaum dass ich wieder unterwegs bin. Es ist gatschig, nass, kalt und als ich in Kirchbach auf die Hauptstraße komme, will ich nur mehr möglichst schnell nach Kötschach und radle deshalb nicht auf dem Radweg sondern auf der Hauptstraße. Es spritzt und platscht nur so, die Autofahrer schießen teilweise vorbei, aber ich komme flott voran und bin bald bei meinem Ziel. Kurz geduscht, dann mit Andi den Wellnessbereich im Kötschacher Bad genossen (Prädikat sehr empfehlenswert!!!) und mit einem guten Essen im Lerchenhof den Tag ausklingen lassen. Über das Fußballspiel am Abend (ich war für Brasilien...) breite ich hier und jetzt den Mantel des Schweigens.
Eine Traumtour - absolut empfehlenswert. Unglaubliche Landschaften, freundliche Menschen und eine Einsamkeit, die auch wieder einmal gut getan hat!!!


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