Gleich nach dem Bergwerk kommt ein extrem steiles Asphaltsträßchen, das erst in eine Schotterstraße übergeht und dann allmählich flacher wird. Von da weg geht die Straße - immer gut fahrbar - einmal steiler, einmal weniger steil bis zur Moarbergalm. Ich habe heute nicht meinen besten Tag - ich fühle mich nicht wirklich wohl, der Hals kratzt und ich bin einfach nicht so richtig gut drauf. Deshalb schiebe ich immer wieder kürzere Stücke, weil heute der Saft und der Biss einfach nicht reichen. Trotzdem komme ich irgendwann auf der Marbergalm an.
Dort dann Pause - die ich auch dringend nötig habe...Beim Essen und Getränkespeicher auffüllen sehen wir dann 2 Biker, die sich vor uns auf den Weg machen. Es stehen 500 Höhenmeter Fahrrad Tragen bzw. ab und zu Schieben auf dem Programm. Wir wundern uns schon, warum die beiden schon auf den ersten paar Metern wahnsinnig lang brauchen, denken uns aber noch nichts. Als wir dann selber losstarten, geht es eigentlich ganz gut los. Das Tragen ist nicht zu anstrengend und man macht relativ schnell Höhenmeter. Schon nach der ersten Steilstufe kommt uns einer der beiden Biker wieder entgegen. 'Ich hab die Schnauze voll. Der Marco (das war wohl sein Partner) rennt einfach so davon - wenn ihr ihn seht, sagt ihm dass ich umgedreht habe...'. Wir gehen weiter - auf einem etwas flacheren Abschnitt kann man das Rad gut schieben - das hilft etwas Kraft zu sparen für den letzten dafür wirklich brutalen Anstieg. Da wo normalerweise ein Weg ist, liegt heute ein langes Schneefeld über das man irgendwann beim Aufstieg auch einmal drüber muss. Jakob und ich entscheiden uns für die rechte (und schlechtere) Variante. Wir steigen weiter auf - bis kein Weg mehr da ist und wir letztendlich über eine Geröllhalde mit lauter losen Felsen unser Rad in Richtung Joch wuchten müssen. Luki macht es intelligenter - er tragt sein MTB einige Höhenmeter auf dem Schneefeld um dann auf einem relativ schönen Weg links recht flott zur Scharte zu kommen. Ich war vorher deutlich weiter - komme aber einige Zeit nach Luki oben an. Jakob geht es am schlechtesten - er kämpft sich aber auch irgendwann durch das Geröll und kommt schließlich auch gut oben an.
Nach dem Kaindljoch dann ein kurzes Schiebestück und bald fahre ich auf einem anspruchsvollen Trail hinunter zur Schneeberghütte. Die Downhills sind überhaupt auf dieser Tour meine einzigen Lichtblicke. Beim Hochradeln komme ich tempomäßig mit Luki und Jakob einfach nicht mit - dafür fahre ich Abschnitte hinunter, wo die beiden nur schieben - und bin wenigstens da ein bisschen schneller als die beiden.
Auf der Schneeberghütte ist es dann schon relativ spät und weil wir uns nicht sicher sind, ob wir im Tal so einfach ein Quartier finden, beschließen wir auf der GENIALEN Schneeberghütte zu übernachten. Das war einmal eine Knappenstube für die Bergleute, die hier geschuftet haben - deshalb auch sehr hohe Räume, ein Trockenraum, mehrere Duschen (mit Warmwasser) und Klos, sowie gratis WLAN!!! Wir bekommen kein Zimmer mehr - ist aber auch egal, weil wir im sehr schönen Lager ohnehin alleine sind - dafür sparen wir uns ein paar Euro.
Beim Abendessen beschließen Jakob und ich noch einen Kaiserschmarren zu essen (die erste Mahlzeit war am Nachmittag) - was sich als großer Fehler herausstellen sollte. Die Portionen waren so riesig, dass es unmöglich ist so einen Kaiserschmarren alleine aufzuessen. Für uns 3 hätte eine Portion locker als komplette Mahlzeit gereicht... Die Kellnerin hat auch bei der Bestellung schon ziemlich gegrinst - nachher war uns klar wieso...
Was für eine wunderbare Natur! Wir werden im Winter in das Hotel Ridnaun fahren und hoffen eine ebenso schöne Landschaft vorzufinden. Wir wandern ausgesprochen gerne.
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