Donnerstag, 18. Juli 2013

Transalp 2013 - Tag4: Eishof, Naturns, Meran, Gampenpass, Brez

Bike route 2.273.347 - powered by Www.bikemap.net


Nach dieser Horrornacht bleibe ich in der Früh noch etwas im Bett liegen - irgendwo muss ich mir ja ein bisschen Erholung herholen. Dann gibt es ein ordentliches Frühstück - ich checke gleich einmal das Fahrrad - der gepickte Schlauch hat netterweise über Nacht gehalten. So fahren wir los um in einem der 3 Radgeschäfte in Naturns (1600 Höhenmeter weiter unten) zu checken, ob ich ein neues Laufrad brauche und neue Schläuche und eine Pumpe zu kaufen, die dann auch wirklich funktioniert. Ich fahre wie auf rohen Eiern - ich will nicht wieder 1000Hm bergab tragen. So kann ich die eigentlich recht schöne Abfahrt nicht wirklich genießen. Mein Respekt vor den 'Schweizern' wird immer größer, weil die Auffahrt von Naturns lang und teilweise sehr steil ist (über 20%). Zum Abschluss gäbe es dann noch einen als wunderschön beschriebenen Trail, der direkt an Reinhold Messners Burg Juval vorbeiführt. Da ich aber meinem Schlauch immer noch nicht vertraue, bleiben wir auf der Straße und fahren so durch einen ewig langen Tunnel, in dem man höllisch aufpassen muss, um nicht von den Autofahrern niedergemäht zu werden.




In Naturns fahren wir dann gleich zum ersten Radgeschäft, dass auf meiner Open Cycle Map eingezeichnet ist (geniales Teil übrigens...). Ob das der beste Bikeshop in Naturns ist, sei dahingestellt - es war für uns aber auf jeden Fall der lustigste. Karl Höllriegl - so heißt der Betreiber des Shops redet extrem schnell, ohne die Stimme zu heben oder zu senken in einem Südtiroler Dialekt, den scheinbar nur ich (als erfahrener Lesachtal-Urlauber) verstehe - Luki und Jakob verstehen nur Bahnhof. Dafür erzählt uns Karl eine Geschichte nach der anderen, nur mein Rad repariert er nicht. Ich bekomme ihn letztendlich soweit, dass er sich mein Laufrad anschaut - nachdem ich es ausgebaut habe. Letztendlich bleibt das Laufrad drauf, dafür ziehe ich einen neuen DD Racing Ralph Evo auf, mit einem neuen Schwalbe Schlauch. Dazu dann noch eine größere Pumpe - die ich vor Ort gleich verwende, um alles wieder zusammenzubauen, Karl hat da nix gemacht... Da wir hier einiges an Zeit liegen gelassen haben, überlegen wir, wie wir den heutigen Tag umplanen. Die Fahrt über die Naturnser Alm und dann noch durchs Ultental und übers Rabbijoch erscheint uns für heute als fast unfahrbar - weil zu spät dran (es wären mehr als 2500 Höhenmeter gewesen). So entscheiden wir uns, auf dem Radweg bzw. der Straße über den Gampenpass zu fahren und dann soweit wie möglich in Richtung Male bzw. Dimaro, von wo es dann nach Madonna geht. 






Karl erklärt uns (nur ich habe ihn verstanden....) wie wir am besten fahren - er kennt das aber alles nur vom Autofahren, mit dem Rad war er da noch nicht... Er empfiehlt uns eine Strecke neben dem Pass - auch das ist er noch nicht geradelt, dafür im Winter runtergerodelt... Wir machen - weil schon ziemlich hungrig - in Lana Mittagspause, essen recht gut - ich mache dann sogar im Schatten einen 20" Powernap. Dann geht es direkt in den Gampenpass hinein. 1200 Höhenmeter am Stück warten auf uns.





Der Pass selber ist eigentlich super zu fahren. Es ist nie wirklich steil, nur der Abschnitt bis zur ersten Kehre ist so lang, dass man ganz gute Nerven braucht bis man dort ist. Bis dorthin bin ich einmal abgestiegen und habe das Rad kurz geschoben, um meinen Hintern und meine Beine etwas zu entlasten (und meinen Kopf auch ein bisschen). Jakob und Luki sind bald weit weg - ab der Kehre läuft es aber auch für mich immer besser und ich komme punktgenau oben am Pass an. Genau als ich vom Rad steige fängt es zu blitzen und donnern an und es schüttet wie aus Kannen. So kehren wir im netten Wirtshaus auf der Passhöhe ein - gemeinsam mit ein paar anderen Radlern, die sich auch vor dem Unwetter in Sicherheit bringen. Luki präsentiert uns wie er gedenkt den Rest des Tages weiterzuradeln.. Ich verpacke mich in meine Regenklamotten und drunter noch ein trockenes Leiberl und die Softshell jacke - trotzdem ist mir ein bisschen kalt als wir wieder bei trockenem Wetter weiterfahren. 


Angenehmerweise geht es ab jetzt fast nur mehr bergab. Wir kommen an kleinen Orten vorbei und passieren auch die riesige Schlucht (siehe Bild). Dieser Ort wirbt mit dem Hinweisschild, dass dort Atomwaffenversuche gemacht werden - sehr beruhigend und einladend...


Schließlich landen wir in Brez und beschließen hier - noch etwas entfernt vom See - zu übernachten. Es sollte absolut die richtige Entscheidung sein - das Hotel war spitzenklasse (Superservice mit sehr viel Liebe zum Detail, ein sehr großes, schönes Zimmer und am Abend direkt gegenüber ein Pizzawagen, der uns direkt mit allem Lebensnotwendigem versorgt (=Pizza und Bier!). Meine Buffalina war ein Gedicht - ein ganzer Laib Büffelmozarella, fein säuberlich für mich aufgeschnitten, landet auf meiner Pizza und dann in meinem Magen - herrlich!!!  






So relaxen wir ganz gut - schauen uns am Zimmer auf ORF2 die Österreichischen Nachrichten an und freuen uns schon auf Madonna di Campiglio und die Durchquerung der Brenta...

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