Donnerstag, 20. Juli 2017

Salzburg - Attersee über Hintersee, Schafbachalm, Wolfgangsee, Schwarzensee


Um 825 geht es los - in Richtung Squashcenter in Gneis. Dort einen Zwischenstopp und um knapp vor 10 Uhr startet dann die eigentliche Tour. Über die Hellbrunner Alle rolle ich nach Elsebethen, wo es gleich einmal die Glasenbachklamm rauf geht. Ich habe heute wieder die BigOnes auf den Felgen, weil ich sie auch einmal im Gelände bei einer längeren Tour testen will. Sicherheitshalber habe ich (im dadurch recht schweren Rucksack) auch noch einen RacingRalph Mantel dabei, den ich sicher auf die Felge draufkriege. So etwas wie am Vortag soll mir nicht mehr passieren - es wäre bei einer Tagestour auch nicht wirklich lustig, wenn man wegen technischer Probleme aufgeben müsste.

Über Obertal rolle ich durch Hinterwinkl und hinunter zum Wiestalstausee. Dort dann die erste böse Überraschung: der tolle Weg, mit dem man die Straße hinauf zum Werkschulheim Felbertal abkürzen kann ist nicht mehr benützbar, weil irgendwer die Brücke abmontiert hat...



Schade, das war ein sehr schöner Abschnitt - weg von der Straße. So geht es auf der Straße rauf nach Felbertal und durch die wunderschöne Strubklamm weiter bis zum Hintersee.







Es rollt rech gut, ich komme sehr flott voran, und obwohl ich immer ein bisschen ein mulmiges Gefühl habe, ob der Reifen eh nicht wieder platzt, bewähren sich die BigOnes sehr!
Am Hintersee ein ganz kurze Pause, dann bei Hirschpoint auf den wunderschönen Forstweg abgebogen, auf dem mich ein sehr freundlicher Forstarbeiter durch sein mit Bäumen verlegtes Arbeitsgebiet durchwinkt!! (auch das kann es geben!).




Man könnte hier, wenn man Höhenmeter sparen will, auch auf der Straße bis Hintersee rollen und dann in Richtung Schafbachalm abbiegen, mir gefällt es aber so deutlich besser. Die Ausblicke auf den Hintersee, das Tal mit den Häusern und das Bergpanorama sind einfach schön!




Ab der Abzweigung rauf zur Schafbachalm folgt man immer der ausgeschilderten MTB-Route und erreicht bald einmal den höchsten Punkt der Tour - knapp vor der Schafbachalm. Dort bin ich eingekehrt und habe den ehemaligen Chefmechaniker (Meister) meiner Autowerkstatt getroffen, der auf der Almhütte seine (baldige) Pension genießt. Es scheint ihm und der Alm sichtlich gutzutun. Alles ist sehr gepflegt, die Bedienung freundlich und er schaut auch um einige Jahre jünger aus!






Nach dem Essen geht es weiter mit einer langen Abfahrt runter ins Tiefbrunnautal und rauf nach Kühleiten. Dort ist dann ein kleines Fahrradverbotsschild auf dem Wegweiser angebracht.


Ich muss aber irgendwie runter nach St.Gilgen ohne zusätzlich gleich etliche Höhenmeter zu strampeln, also schiebe ich mein Rad ab der Einfahrt in den Wald. Einige Passagen wären gut fahrbar gewesen, der Großteil (zumindest für mich) aber eine reine Trage/Schiebepartie. Irgendein Verrückter muss vor mir den Weg am Rad runtergefahren sein - wie die Reifen- und Bremsspuren belegen. Empfehlen kann ich das definitiv nicht. Als kurze Tragepassage (ca. 25min) sehr gut für eine Tagestour geeignet,aber nicht zum Fahren.



Es ist großteils sehr steil, verwinkelt und abschüssig dazu dann unregelmäßige Holztreppen. Der 'Verrückte' ist immer zwischen Treppe und Berg durchgezirkelt, wo meistens maximal 10-15cm Platz für die Linie waren. Wenn der auch nur einmal an der Treppe oder an der Bergwand hängenbleibt, fliegt er ab und kommt erst sehr viel weiter unten wieder zum Stillstand.

In St.Gilgen fahre ich runter zum See und dann die schöne Straße entlang bis nach Fürberg. Dort beginnt dann ein sehr steiler Abschnitt den St.Rupert Pilgerweg hinauf (hinter der Falkensteinwand) bis zum Walfahrts-Kirchlein, das sich sehr schön an den Felsen schmiegt.





Ein sehr leichtgewichtiger und top-trainierter Biker kann das hinaufradeln, da ich beides nicht bin, muss ich mein Bike schieben und das etliche Höhenmeter... Oben angekommen vergisst man schnell wieder die Anstrengung, weil der Platz seine eigene Magie hat.





Bald geht es bergab und auf kleinen Wegen und Straßen geht es flott bis St.Wolfgang. Ich bin überrascht und bezaubert von diesem Ort, der zwar absolut touristisch ist, sich das aber auch wirklich verdient hat!
Ich biege dann auf die kleine Straße nach Aschau ab und sofort ist man weg vom Trubel und ziemlich alleine unterwegs. In Aschau, bei der Abzweigung rauf zum Schwarzensee dann wieder eine Enttäuschung: der Weg ist optimal zum Biken, aber leider ist ebendieses hier verboten.


Ich beschließe wieder mein Rad zu schieben/tragen und kämpfe mich so (schweren Herzens und eigentlich auch ziemlich angefressen) den super zu fahrenden Weg hinauf zur Mauruskapelle. Bald bin ich am Sattel angekommen. Ob ich die Abfahrt hinunter zum Schwarzensee auch geschoben habe oder gefahren bin, überlasse ich der Vorstellung des Lesers... Mich würde interessieren, wem der Weg gehört (und auch der Teil links vom Schwarzensee). Wenn das Verbotsschild nur da steht, um sich vor ev. Klagen von gestürzten Mountainbikern zu schützen, habe ich dafür allergrößtes Verständnis. Wenn der Weg aber nur gesperrt ist, weil da jemand halt keine Biker mag, bin ich für eine möglichst baldige Änderung der Gesetzeslage. Man muss ja nicht überall fahren können dürfen, aber auf so einem perfekten Weg, der auch Teil einer super Runde wäre (oben gibt es ja eine beschilderte MTB-Strecke) erntet man mit einem Verbot nur Unverständnis. Detail am Rande - ziemlich zu Beginn kommt mir ein vollbesetzter Jeep mit Fahrradträger entgegen... Offensichtlich ist Autofahren auf diesem Weg also kein Problem...

Am Schwarzensee bin ich dann überrascht: es gibt gleich mehrere schöne Einkehrmöglichkeiten und der See liegt sehr liebreizend da - richtig einladend. Viele kleine Steinbuchten schreien fast danach, es sich am See gemütlich zu machen und zu baden!




Der kürzere Weg um den See (links herum) ist wieder gesperrt - auch hier sind etliche Autos unterwegs, aber Biken ist (Privatbesitz!) verboten... Also rechts herum und die schönen Blicke runter auf den See genießen. Nach dem See fährt man dann auf einem wunderschönen, idyllischen Hochplateau bis man auf eine schöne Forststraße runter zum Attersee einbiegt.


Man könnte auch eine Variante nach Scharfling fahren - die ist aber momentan wegen Bauarbeiten gesperrt - und ich will sowieso möglichst schnell nach Attersee... Auf der Abfahrt bekommt man so etwas wie Gardasee-Feeling. Schroffe Felsen in der Burggrabenklamm und im Höllengebirge, der türkis leuchtende See - ein Traum.






Außerdem scheint diese Auffahrt sehr populär zu sein, weil mir das erste Mal an diesem Tag sehr viele Mountainbiker entgegenkommen. Ich fahre mit einem breiten Grinser an ihnen vorbei, weil die Tour so schön war, die Ausblicke ein Wahnsinn sind und ich nur mehr runterrollen muss...
Am See angekommen rolle ich nach Unterrach und dann über Nussdorf nach Attersee.





Gefühlt bin ich diesen Abschnitt noch nie so schnell gefahren und das obwohl ich schon deutlich mehr als 80km und viele Höhenmeter in den Beinen habe.
Insgesamt eine Super-Tour, die man noch optimieren könnte mit einer fahrbaren Abfahrt nach St.Gilgen und einer erlaubten Auffahrt zum Schwarzensee. Landschaftlich ist diese Tour aber so oder so top!!!




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen