Sonntag, 24. Mai 2015

Gerling-Braunau über Passau

Trotz des einigermaßen bescheidenen Wetters fahre ich heute von Gerling im Mühlviertel (oberhalb von Linz) über den Donauradweg und Inntalradweg über Passau nach Braunau. Schon beim Wegfahren nieselt es leicht, die Straßen sind feucht und die Temperaturen im Keller. Trotzdem geht es irgendwie ganz gut - so richtig schüttet es ja nicht und ein paar Tröpfchen tun nicht wirklich weh.
In Aschach biege ich auf den Donauradweg ein und folge diesem auf der meist gut ausgebauten Asphaltstraße bis Passau. Durch die Schlögener-Schlingen geht es flott dahin, landschaftlich auch ganz interessant, aber radtechnisch eher langweilig. Es kommen mir richtige Karawanen an Radlern, immer dicht eingepackt in Regengewand, entgegen. In meine Richtung habe ich gerade einmal 3 Radler gezählt. Mit meiner kurzen Radlerhose und ohne Regenjacke war ich definitiv der einzige, der heute so unterwegs war.




In Passau dann die erste und einzige wirkliche Pause: ich esse mein vorbereitetes Jausenbrot und meine 4 Obst-Gels, dann ziehe ich mir doch die Beinlinge und die Regenjacke über, weil es irgendwie immer kälter wird. Von Passau bin ich ziemlich beeindruckt - das scheint in der Vergangenheit eine richtig reiche Stadt gewesen zu sein...




Ab Passau wird es dann ziemlich dreckig, weil der Inntalradweg auf der deutschen Seite - wo ich unterwegs bin - nicht mehr asphaltiert ist. Dafür ist er landschaftlich ein Traum - ein super Schotterweg leicht auf und ab, wunderschön am Inn entlang. Komischerweise sind hier kaum Radler unterwegs, obwohl ich diesen Radweg um etliches schöner finde als den Donauradweg...



Bis Schärding geht es immer schön abwechslungsreich dahin - landschaftlich absolut beeindruckend.
Von Schärding bis Braunau sollte man dann wohl besser den Weg auf der österreichischen Seite wählen - das bin ich ja schon gefahren und dieser Teil hat mir sehr gut gefallen. Auf der deutschen Seite ist man mit kleinen Unterbrechungen an die 50km auf Dämmen direkt am Fluss unterwegs. Landschaftlich sehr schön - man radelt an einer intakten Aulandschaft entlang, mit unzähligen Tier und Pflanzen-Arten - aber für die Motivation eher nicht so flockig, wenn man schon kilometerlang im Voraus sieht, wo man hinradelt. Die Kilometermarken (eigentlich 200m Marken), die den Damm entlang aufgestellt sind, helfen auch nicht wirklich, weil man dann genau weiß, wie weit man geradelt ist und wieviel noch fehlt - das ist nach 120km dann nicht mehr die pure Motivation. Der Schotter ist auch recht tief, wenn auch fein, sodass man deutlich langsamer ist als auf Asphalt oder harter Erde.




Kurz vor Braunau hat es dann noch einmal etwas mehr zu nieseln begonnen - insgesamt bin ich aber recht gut durchgekommen. Wenn ich die gleiche Tour noch einmal fahre, werde ich sicher den Abschnitt Schärding-Braunau auf der österreichischen Seite absolvieren, ansonsten war es eine super Tour. Laut GPS-Tool ca. 146km und 650 Höhenmeter.

In Braunau dann große Freude, weil ich am Bahnhof direkt in den Zug einsteigen kann, der nach Salzburg geht. Nach ca. 5 Minuten Fahrt ist die Freude dann schon wieder vorbei - wir rammen ein Auto (siehe Link: ORF-Bericht) und erst nach 1 Stunde können wir mit einem anderen Zug weiterfahren.



So komme ich erst um 20.30 in Salzburg an - dafür zufrieden und glücklich...

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