Montag, 18. Juli 2016

Attersee - Salzburg in der 3-Berge MTB-Variante

Nach wieder genau einer Woche lassen es der Terminkalender und das Wetter endlich wieder einmal zu eine ordentliche Tour zu fahren. Vom Attersee radle ich zurück nach Salzburg - diesmal nicht die klassische Variante über Eugendorf-Thalgau-Mondsee-Drachenwand-Unterrach-Attersee sondern die MTB-Variante über 3 Berge.
Den Track habe ich zuhause am Computer geplant - Bikemap.net sei dank.
Die Auffahrt von Nussdorf vorbei am Dachsteinblick, Schindelbaumstube, Zwerchbühel läuft gut.








Die Temperaturen sind angenehm, bis zum Dachsteinblick rollt man auf Aspahlt bergauf - dann geht es in den Wald auf einen schönen Schotterweg der ÖBf, auf dem - man höre und staune - Mountainbiken tatsächlich erlaubt ist... Bei der Schindelbaumstube eine kurze Pause zum Trinken und Salztabletten schlucken - immerhin sind die ersten 500 Höhenmeter absolviert.







Runter nach Oberwang rollt es sich auf dem angenehm zu fahrenden Schotterweg recht gut. In Oberwang dann unter der Autobahn durch und in Richtung Gasthof Fideler Bauer auf den nächsten Berg geradelt.







Auch hier geht es bald vom Aspahlt auf einen gut zu fahrenden Schotterweg - den Mondseer Mountainbikeweg. Die Auffahrt im Wald ist nie unangenehm steil oder vom Untergrund schwierig zu fahren, leider ist man immer im Wald hinter dem Bergrücken, sodass man die sicher unglaubliche Aussicht von diesem Berg runter auf den Mondsee nie genießen kann - außer man macht zu Fuß einen kleinen Abstecher hinauf auf den Gipfel oder Bergrücken. Kurz nach der Almplatzstube mache ich dann eine kleine Pause, trinke mein Wasser und esse einen Apfel. Die Stimmung auf dieser Lichtung ist sensationell - Menschen irgendwo rund um mich herum? Fehlanzeige...












Runter nach Tiefgraben saust man flott bald auf einer Asphaltstraße dahin - dann nach der schönen Natur der kurze Schock beim Kreisverkehr, wo man die Straße zwischen Mondsee und Irssee quert (Tankstelle, viele Autos... - ungewohnt nach der ganzen Natur).

Auch die Auffahrt auf den Kolomansberg läuft anfangs sehr gut, bis im Wald dann ein heftiger Regenguss niedergeht. Ich ziehe mein Regengewand an, warte ein paar Minuten und als der Regen etwas nachlässt, radle ich weiter den Berg hinauf. Bald einmal kommt man beim Hochsienerhof vorbei. Ich beschließe eine kleine Mittagspause einzuschieben, um mein Zeug zu trocknen und meine Speicher etwas aufzufüllen.





Die Aussicht von hier heroben ist ein Wahnsinn - direkt runter auf Irrsee und Mondsee!! Nach einer zünftigen Jause geht es bei schönstem Sonnenschein mit trockenen Sachen weiter. Ich habe schon fast 1200 meiner heute zu absolvierenden 1680 Höhenmeter hinter mir und bin guter Dinge recht flott wieder in Salzburg zu sein. Das war leider ein Irrglaube. So toll die Planung bis hierher war, ab hier hat es mit Mountainbiken eher weniger zu tun gehabt dafür umso mehr mit Bike schieben, tragen, durch Gatsch hupfen oder im Brennessel-Gestrüpp den Weg suchen. Landschaftlich sehr reizvoll, ab und zu auch auf dem Rad, nehme ich einige Male eine falsche Abzweigung und kann mein Rad dann zur Belohnung den Berg wieder runter schieben. Als ich beim Kolomannstaferl ankomme, glaube ich das Ärgste hinter mir zu haben - höhenmetermäßig habe ich ja jetzt fast den höchsten Punkt erreicht und es geht immer den Bergrücken entlang bis nach Henndorf.








Teilweise war das auch fahrbar - manche Stellen waren aber eigentlich nur zum Lachen. Zwei Mal bin ich über den Lenker abgestiegen, weil im dichten Gras der Vorderreifen plötzlich in einem Gatschloch hängengeblieben ist und das - weil man nichts gesehen hat - absolut ohne Vorwarnung.





Als ich dann beim Gardekreuz von dem kleinen Gatschwegerl auf einen schönen Schotterweg eingebogen bin, habe ich wieder gedacht, dass jetzt das angenehme Runterrollen kommt - wieder weit gefehlt... Anfangs ein super Weg - endlich aus dem Wald heraussen, sodass man auch einmal die Aussicht genießen kann. Das Glück hat aber nicht lang angehalten - bald war wieder Bike bergab-Schieben angesagt...





Über die große Plaike und Steinwandl habe ich dann versucht so schnell wie möglich auf eine Forststraße zu kommen - nach dem tollen Aussichtspunkt oberhalb des Wallersees, war aber auf dem sehr steilen und wie immer verwachsenen Weg an ein Runterfahren nicht zu denken. Eine Forststraße hätte  ich gefunden - die wäre aber ins Nichts gegangen also Rad wieder raufgetragen und den 'tollen' Weg in Richtung Henndorf (Altentann) genommen. Anfangs war dieser Weg nur steil und gatschig, bald war er mit 1,5m hohen Disteln und Brennnesseln zugewachsen und nur mit viel Fantasie erkennbar.






Auf dem ganzen Weg vom Hochsienerhof weg bis zur Forststraße oberhalb von Henndorf habe ich nicht eine Menschenseele getroffen. Wenn ich da im Wald kollabiert wäre, hätte ich lange auf Hilfe warten müssen...Doch auch dieser Weg war dann irgendwann vorbei und ich bin endlich auf einer Forststraße gelandet. Was mich im Wald doch immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat, war die Tatsache, dass ich immer wieder Reifenspuren auf dem (zum Mountainbiken eigentlich sinnlosen) Weg gesehen habe. Offensichtlich war nicht nur ich so blöd auf diesem nicht fürs Biken geeigneten Weg mein Glück zu versuchen. Meinen Voraussradlern hätte ich ja liebend gerne zugeschaut, wie es ihnen bei manchen Passagen so gegangen ist ;-)


Ab hier habe ich dann auf meinen geplanten Track gepfiffen und bin die Straße einfach immer nur bergab runtergerollt. Beim Golclub Altentann bin ich herausgekommen und dann über den sensationell schönen Mozart-Radweg nach Eugendor und über die Ischler Trasse nach Hause.



Insgesamt waren es dann schließlich 6:36h Netto-Fahr bzw. Schiebe und Tragezeit, 68,3km und nicht ganz 1700 Höhenmeter. Abgesehen von der Kolomansberg-Tragepartie eine Supertour, die ich mit geänderter Routenführung über den letzten Berg sicher bald wieder fahren werde!!

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