Dienstag, 14. Juli 2009

Trans Alp Tag2

Saalfelden - Hochfilzen - Spielberghütte - Saalbach - Hinterglemm - Murnauer Scharte - Bürgelalm - Stuhlfelden - Hollersbach - Krimml - Krimmler Tauernhaus


Radroute 121124 - powered by Bikemap 


Ein ereignisreicher Tag steht bevor:
Wir starten in Saalfelden kurz nach 7h30. Ein langer Radtag wartet auf uns. Der leichtere Rucksack macht sich bei mir auf jeden Fall bemerkbar und es läuft eigentlich recht rund.



Auffahrt nach Hochfilzen - vorbei an der Bikestrecke in Leogang, wo es leider noch zu früh ist, um ein paar 'Verrückte' beim Downhillen zu sehen.






Über die Eiserne Hand fahren wir zur Spielberghütte - ganz schön steil, aber glücklicherweise nicht endlos lang, so können wir bald auf der Hütte eine kleine Pause einlegen.





Dann geht's flott nach Saalbach und Hinterglemm.



Dort bis zum Talschluss und 50 umsonst gefahrene Höhenmeter. Eine Reiterin hoch zu Ross gibt uns den Tipp, wo wir in den Vogelalmgraben abbiegen müssen und, dass der Hüttenbesitzer alle Biker nicht mag und fahren auf den Wegen verboten ist. Wir fahren natürlich trotzdem weiter, bis es immer steiler wird und uns ein großer LKW entgegen kommt. Der Fahrer ist besagter Hüttrenbesitzer, der uns (wenigstens nett und höflich) sagt, dass man auf diesen Wegen nicht Fahrrad-Fahren darf. Warum ist uns nicht wirklich klar, es sind wunderbar ausgebaute superbreite Schotterwege und sein LKW ist auch nicht der leichteste. Naja - ich bin gar nicht so böse - es wurde schon ganz schön anstrengend - und so schieben wir bis zur ..Alm - nur Jakob schwingt sich in den Sattel und fährt auch dieses steile Stück. Ab dort geht es nur mehr schiebender und tragenderweise vorwärts... Dabei kann ich endlich ein bisschen den anderen davongehen - auch weil ich mich letztlich für den besten Weg zur Murnauerscharte entscheide.












Bald ist die Scharte erreicht - ein paar Haflinger begrüssen uns schon freudig - doch dann die Ernüchterung - bergab wird genauso geschoben werden müssen wie bergauf.








Das stellt sich ein Mountainbiker natürlich anders vor. So geht es rund eine halbe Stunde Fahrrad-schiebend bergab, bis wir knapp oberhalb der Bürgelhütte auf eine Strasse treffen. Auf der Bürgelhütte dann die erste ordentliche Einkehr und bei Kaiserschmarren und Kasnockn kehren unsere Energien schnell wieder zurück.



Dann eine ewig lange Abfahrt ins Tal. Zuerst auf Schotterwegen, dann auf steilen Asphaltstrassen. Meine Bremsbacken sind ziemlich am Ende - was sich in Stuhlfelden dann auch böse bemerkbar macht: Mein Vorderreifen platzt ziemlich ohne Vorankündigung, bei ca. 40kmH muss ich mich auf die Strasse legen, weil nichts anderes mehr möglich ist. Meine Handschuhe haben durchgehende Löcher, meine neue Regenjacke hat an der Schulter ein einziges Loch, mein rechtes Knie ist ordentlich aufgeschürft. Sonst ist wie durch ein Wunder nichts passiert. Alleine bei dem Gedanken, dass der Reifen 3 Minuten früher bei über 60 kmH und neben den Leitplanken geplatzt wäre, wird mir ganz anders. Das war ein Riesenglück - weiter oben hätte ich leicht tot sein können.





So setze ich die eingepackten Bremsbeläge vorne ein und tausche den Reifen. Dann radeln wir bis Hollersbach, wo es ein SUPER-Radlgschäft gibt. Dort wird mein Fahrrad durchgecheckt - meine hinteren Bremsbeläge auch gleich gewechselt und ich erstehe eine neue (nocht teurere) Regenjacke und neue Handschuhe. Der Mann, der uns dort bedient, ist sehr freundlich und berechnet nur den Materialaufwand - sensationell - DANKE noch einmal von dieser Stelle aus!!!!

Von da weg geht's immer auf dem Radweg bis kurz vor Krimml. Dabei haben wir unser eigenes Taxi. Ein Einheimischer, der mit aller Kraft dahinradelt - und wir hängen uns hinten rein. Nur Luki kapiert das nicht ganz und will unser Taxi überholen - wir bleiben aber alle hinten dran, mit dem Ergebnis, das unser Taxi noch mehr Gas gibt und wir noch schneller Richtung Krimml sausen...



In Krimml geht's dann die Passstraße hinauf, bis wir links auf die Strasse ins Krimmlertal abbiegen. Einige Höhenmeter später und durch den langen dunklen Tunnel durch warten wir wieder zusammen. Jakob und David sind frustriert, weil es schon sehr spät ist und ein Autofahrer ihnen gesagt hat, dass es noch eine halbe Stunde bergauf geht und dann noch eine Stunde ins Tal bis zum Tauernhaus. Ich kann das nicht ganz glauben, bin mir aber nicht mehr wirklich sicher. So radelt jeder mit dem letzten, was er zu bieten hat (wir sitzen jetzt schon mehr als 10 Stunden auf dem Rad) dem Tauernhaus entgegen. Ich schiebe mich irgendwann an Luki vorbei, David und Jakob sind vorne schon lange enteilt. Mit letzter Kraft meistere ich schließlich den letzten kurzen Berg vor dem Tauernhaus und schwupps sind wir da.



Das Tauernhaus - wie schon bei meinem letzten Besuch erfahren - hat zwar von der Infrastruktur und der Lage für Biker alles zu bieten. Leider scheint es den Leuten aber einfach zu gut zu gehen - das Service und vor allem die Freundlichkeit sind unter aller 'Sau' - wenn es irgendwie geht, werde ich dort keinen Fuß mehr hinein setzen.

Nach Dusche (3 Euro fürs Warmwasser!!!!!) und Tortellini (die Küche hatte eigentlich schon geschlossen) für 9,5 Euro !!! und ein paar Radler geht es schließlich ins Massenlager - wo Jakob und ich noch etwas mehr Glück haben und in einem relativ kleinem Raum ohne Stockbetten untergebracht sind..

Ein langer und wirklich ereignisreicher Tag geht zu Ende. Wir haben mehr als 112km geschafft, über 2700 Höhenmeter und waren insgesamt länger als 12h 30 min unterwegs - davon ca. 10 Stunden auf dem Rad... Für die Planung des nächsten Jahres nehmen wir uns schon jetzt vor, sowas nicht mehr zu machen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen